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SICHTBETON BEGRIFFE

Sichtbeton Jargon

die wichtigsten Wörter zum Nachschlagen

SICHTBETON

Als Sichtbeton werden jene Betonoberflächen bezeichnet, welche eine gestalterische Funktion übernehmen und an deren Aussehen besondere Anforderungen gestellt werden. Maßgeblich für die Qualität der Sichtbetonfläche ist die Schalhaut (nachbearbeitete Flächen ausgenommen).  

Die Anforderungen werden normativ und durch Richtlinien definiert.

SICHTBETONKLASSE UND ANFORDERUNGSKLASSE

Diese Begriffe dienen der Beschreibung der technischen und gestalterischen Anforderungen und sind in der Richtlinie für Sichtbeton und geschalte Betonflächen definiert. Sie beinhalten vordefinierte und zusammenfassende Festlegungen der Anforderungen / Anforderungsklassen für die Planung, Ausschreibung und Ausführung.

Die Sichtbetonklassen in Verbindung mit den nicht klassenbildenden Anforderungen sollen die Kommunikation zwischen Auftraggebern, Architekten, Planern und der Bauausführung unterstützen und erleichtern, sowie eine ausschreibungsfähige und überprüfbare Sichtbetonqualität ermöglichen.

SICHTBETONTEAM

Das Sichtbetonteam stellt ein koordiniertes Netzwerk aus allen Beteiligten dar, um die definierten Anforderungen in gegenseitiger Abstimmung zu erreichen. Ein Sichtbetonkoordinator kann eingesetzt werden, um als Schnittstelle zwischen Bauherr/in, Planer/in, örtliche Bauaufsicht und allen ausführenden Firmen zu dienen.

STRUKTURBETON / TEXTURBETON / FOTOGRAVURBETON

Da Beton auch als Gussstein bezeichnet werden kann, ist es naheliegend, dessen Form durch die Schalhaut plastisch zu gestalten. Texturen, Muster und Strukturen werden meist ohne Hinterschnitte, durch Einlegen von Matrizen oder durch die Verwendung von speziellen Schalhäuten auf dem Beton abgebildet.

Die Foto-Gravur Technik arbeitet mit einem ähnlichen Prinzip wie der Fotobeton (hergestellt durch spezielle Siebdruck-Folien), indem durch lineare oder punktuelle Vertiefungen ein Schattenspiel erzeugt wird, das der Bildvorlage (als Graustufenbild) entspricht.

GEFÄRBTER BETON

Durch Zugabe von feinen Pigmenten in den gewünschten Farbtönen kann eine Durchfärbung erreicht werden. Weitere Einflüsse auf die Farbgebung haben der Wasser-Zementwert, die Schalhautoberfläche, die Zementsorte und der allgemeine Zuschlagsstoff.

Auch Lasuren und Anstriche ermöglichen die farbliche Gestaltung von Beton, wobei diese nur oberflächlich aufgetragen werden und auch die betoneigene Oberflächenstruktur ändern oder verbergen.

FOTOBETON

Zur Herstellung von Fotobeton wird ein Siebdruckverfahren verwendet, das durch Kontaktverzögerer unterschiedliche Auswaschtiefen und Rauigkeiten erzeugt. Diese Siebdruckfolien bilden Fotos als feines Punktraster in Grautonabstufungen ab. Durch späteres Ab-/Auswaschen der nicht erhärteten obersten Schicht wird die aufgeraute Oberflächenstruktur freigelegt. Für die Erscheinung des Bildes sind die Betrachtungsposition und der Lichteinfall maßgeblich verantwortlich, da die Relieftiefe einen Schattenwurf erzeugt.

OBERFLÄCHENSCHUTZ

Aufgrund unterschiedlicher Schutzanforderungen an die fertigen Betonflächen gibt es eine Vielzahl an Nachbehandlungsmethoden wie Beschichtungen, Versiegelungen, Hydrophobierungen und oder den Anti-Graffiti Schutz.

Die Möglichkeiten der Nachbehandlungen durch Anstriche und dünne Beschichtungen reichen von der Erhöhung des Diffusionswiderstands und der Imprägnierung gegen Flüssigkeiten, über den Schutz gegen chemische und mechanische Angriffe bis hin zur Rissüberbrückung.

SCHALUNG

Allgemein ausgedrückt sind Schalungen formgebende Begrenzungen in denen der Beton eingebracht wird und erhärtet. Die Art der Schalung beziehungsweise das Schalsystem wird nach den Anforderungen des zu fertigenden Bauteils gewählt.

Generell bestehen Schalungen aus mehreren Komponenten und werden zumindest in Schalhaut und Unterstützungskonstruktion (gebräuchlich als Schalung bezeichnet) getrennt.

Zusätzlich können Aussteifungskonstruktionen, Verbindungsmittel, Abstandhalter etc. notwendig sein.

Unterschieden werden Schalungen in ihrer Materialität (Stahl, Alu, Holz…) und ihrer Art / System.

  • Rahmenschalung

  • Trägerschalung

  • Deckentische

  • Verlorene Schalung

  • Stützenschalung

  • Sonderformen

  • Objektschalung

SCHALHAUT

Die Schalhaut oder auch Schalungshaut genannt, ist die betonberührende Fläche der Schalung und trägt wesentlich zur Oberflächengestaltung bei.

Durch eine drainierende Wirkung der Schalhaut lassen sich per Definition poren- und lunkerfreie Oberflächen erzielen.

RAHMENABDRUCK UND SCHALHAUTSTOSS

Als Rahmenabdruck wird das Abbilden der Schalungselemente und deren Stöße in der Betonoberfläche bezeichnet.  Dieser kann z.B. durch den Einsatz von Matrizen verhindert/reduziert werden. Das Fugenbild adaptiver Sichtbetonmatrizen, welche in diesem Fall als die Schalhaut zu bezeichnen sind, muss nicht den Elementstößen entsprechen.

PORIGKEIT

Als Porigkeit wird der maximale Porenanteil pro Fläche bezeichnet. Die Überprüfung erfolgt mittels Prüfflächen mit einer Größe von 50 x 50 cm. Der Porenanteil wird mit „circa“ Angaben verglichen, wobei eine geringfügige Überschreitung möglich ist.

Als Poren werden kleine Öffnungen von 1-15mm bezeichnet.

EINFACH GEKRÜMMTE FLÄCHE

Es handelt sich hierbei um einachsig gekrümmte Flächen. Als einfachstes Beispiel in der Architektur wäre hierzu der Bogen zu nennen. Einfach gekrümmte Oberflächen werden als abwickelbar bezeichnet, dies bedeutet, dass diese durch Verformung von ebenen Flächen herstellbar sind.

DOPPELT GEKRÜMMTE FLÄCHE

Doppelt gekrümmte Flächen lassen sich in der Regel nicht mehr abwickeln und können in unterschiedliche Richtungen sowohl positiv als auch negativ gekrümmt sein. Das naheliegendste Beispiel in der Architektur wäre hierzu das Gewölbe.

SCHALENTRAGWERKE

Schalen sind meist dünne hochleistungsfähige Tragwerke, die durch besondere Formgebung Lasten senkrecht, als auch in der Fläche abtragen. Das Verhältnis der Schalendicke zur Spannweite ist sehr gering und weist somit eine hohe Materialeffizienz auf. Die Planung, Berechnung und Ausführung solcher Strukturen erfordert in allen Bereichen hohe Kompetenz und Sorgfalt.

UHPC    ULTRA-HIGH-PERFORMANCE-CONCRETE
UHFG    ULTRAHOCHFESTER BETON

Der Einsatz von Hochleistungsbeton ermöglicht extrem schlankes Design von tragenden Bauteilen, vor allem in Verbindung mit Textilbewehrung (Carbonbewehrung).

UHPC verfügt durch seine feinteilige Zusammensetzung über ein dichtes Gefüge und geringe Porosität. Daraus resultiert eine dichte und widerstandsfähige Oberfläche mit weniger Anfälligkeit für Rissbildungen und reduzierter Eindringtiefe von Flüssigkeiten. 

SCC / SVB SELBSTVERDICHTENDER BETON

Selbstverdichtende Betone sind durch ihre feinteilige Zusammensetzung meist hochfest und weisen eine große Fließfähigkeit auf. Diese Eigenschaft lässt den Frischbeton sich selbstständig ausbreiten und verdichten, dadurch können Luftporen entweichen. Das Einsatzgebiet findet sich in feingliedrigen oder komplizierten Bauteilen, bei welchen konventionelles Verdichten (rütteln) nicht möglich ist, oder besondere Sichtbetonanforderungen gegeben sind.

ORTBETON

Als Ortbeton wird jener Beton bezeichnet, der an seinem Bestimmungsort erhärtet. Die Herkunft des Betons selbst ist nicht wesentlich, da dieser meist als Transportbeton geliefert wird.

FERTIGTEIL

Als Beton-Fertigteile werden Bauteile und Elemente bezeichnet, die unter konditionierten Bedingungen in einer Fabrik hergestellt werden. In weiterer Folge werden diese transportiert, versetzt und montiert/vergossen/gelagert. Fertigteile finden ihren Einsatz vorrangig in System-Bauten, Bauteilen mit hoher Stückzahl oder komplexen Bauteilen, deren Herstellung vor Ort nur schwer oder nicht möglich ist.

ARMIERUNG / BEWEHRUNG

Beton kann kaum Zugkräfte aufnehmen und wird daher durch Stahl oder Kunststoffe (CFK, GFK) verstärkt. Diese Verstärkung kann in Form von Fasern, Stäben, Matten, oder räumlichen Körben ausgebildet werden. Außerdem ist eine schlaffe oder vorgespannte Einbauweise möglich.

PURAcrete

Als PURAcrete wird die ebene Schalungsmatrize zur Herstellung von Sichtbetonflächen mit besonderen Anforderungen bezeichnet.

Zusätzlich werden Grundschalungen mit dieser drainierenden Schalhaut für den günstigen Einsatz als Sichtbetonschalung aufgewertet.

PURAform

Die Strukturmatrize ist als adaptive Schalhaut sowohl im Ortbetonbau, als auch im Fertigteilbau anwendbar.

Durch Produktanpassungen können unterschiedliche Anwendungen und Anforderungen erfüllt werden, wie z.B. die Herstellung von porenfreien Oberflächen (lt. Norm), Schalungsmatrizen zur mehrfachen Verwendung und die Herstellung von Fotobeton oder Reliefmustern, ornamentierten Betonflächen und Strukturbeton.

PURAarc

PURAarc ist eine eigens entwickelte Fertigungstechnik für die Herstellung der Schalungskörper von einfachgekrümmten und doppeltgekrümmten Sichtbetonbauteilen.

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